FMdecode
FM15 METAR / FM16 SPECI


    Übersicht:
    - Decodierung von METAR / SPECI - Meldungen
    - Signifikantes Wetter
    - Bewölkung
    - Schwellenwerte

    Flugplatzwettermeldungen werden nach den Codes METAR / SPECI unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen der Luftfahrt verschlüsselt, wobei eine leichte Lesbarkeit durch die Piloten im Vordergrund steht.

    METARs (FM15) werden meist halbstündig (zunehmend auch automatisch) beobachtet, zu national unterschiedlichen Terminen und in der Regel nicht zur vollen Stunde.

    SPECIs (FM16) werden gemeldet, wenn sich die für den Flugbetrieb relevanten Wetterverhältnisse am Flugplatz geändert und dabei die von der ICAO vorgegebenen Schwellenwerte durchschritten haben.

    Decodierung von METAR / SPECI - Meldungen      zum Anfang

    METAR CCCC GGgg dddffGfxfxKT VVVV RVRVrVr w'w' NsNsNshshshs T'T'/Td'Td' QPhPhPhPh

    CCCC  ICAO-Locator 
    GGgg  Beobachtungstermin 
    dddffGfxfxKT                 Windrichtung, -geschwindigkeit, ggf.Max.Böen, KT oder MPS 
    VVVV   Sichtweite
    bis 500m abgerundet, 50-m-Stufen
    500 m bis 5000 m..abgerundet, 500-m-Stufen
    5000 m bis 9999 m abgerundet, 1000-m-Stufen
    10km oder mehr VVVV = 9999 
    W'w'   Wetter zum Beobachtungstermin, ICAO-Code 
    NsNsNshshshs   Bedeckung, SCT, BKN, OVC, Höhe in hft über Grund (AGL) 
    T'T'/Td'Td'   Temperatur/Taupunkt, °C gerundet 
    QPhPhPhPh   Bodenluftdruck QNH, reduziert MSL, hPa 
    APhPhPhPh   Bodenluftdruck QNH, reduziert MSL, inch Quecksilber * 100 


    Die Texas A&M University bietet eine ausführliche Dokumentation des METAR/SPECI-Codes.

    Eine nette Beschreibung findet man auch hier.

    In Kanada melden Automaten in einem speziellen Code

    FMdecode decodiert standardmäßig alle im Hauptteil der Meldung enthaltenen Informationen, mit den folgenden Ausnahmen

    • Platzspezifische Angaben (z.B. Runway Visual Range oder Runway State), die in der Regel nach unterschiedlichen Himmels- oder Landebahnrichtungen differenziert sind, werden nicht decodiert.
    • Häufig schließt sich an das METAR eine Vorhersage der kurzfristigen (bis H+2)Wetterentwicklung an. Diese Änderungsgruppen wie "TEMPO", "TEND" oder "BECMG" "NOSIG" erstellt nicht der Beobachter, sondern der für den Platz zuständige Flugwetterberater und werden nicht decodiert.

    Beispiel einer amerikanischen Automatenmeldung:

    KVCT 060551Z AUTO 14004KT 3SM BR FEW065 24/23 A2999
    RMK AO2 SLP154 T02440239 10294 20244 403000211 51009=

    • Beobachtung vom 6. des Monats um 5.51z
    • Wind 4 Knoten aus 140 Grad
    • Sichtweite 3 statute miles
    • Dunst
    • leicht bewölkt mit Untergrenzen bei 6500 Fuss
    • Lufttemperatur 24°C / Taupunkt 24°C
    • QNH 29.99 inch/Quecksilbersäule

    Die PRO-Version decodiert auch den REMARK-Teil

    • Beobachtung vom 6. des Monats um 5.51z
    • Auf NN reduzierter Bodendruck QFF 1015.4
    • Lufttemperatur 24.4°C / Taupunkt 23.9°C
    • 6-stündige Maximumtemperatur 29.4°C
    • 6-stündige Minimumtemperatur 24.4°C
    • 24-stündige Maximumtemperatur 30.0°C
    • 24-stündige Minimumtemperatur 21.1°C
    • Drucktendenz +0.9 hPa, erst gestiegen, dann leicht gefallen

    Signifikantes Wetter      zum Anfang

    METARs beschreiben die aktuellen Wettererscheinungen in Form alphanumerischer Zeichenketten, z.B.

    MIFG BCFG VCSH REDZ RERA RERASN RESNRA
    REFZ RESN RESH REFG RETS DRSN BLSN
    VCFG FZFG DZRA FZDZ RADZ RASN FZRA
    SHRA SHSN SHGR SHGS +TSGR -TSRA

    die sich aus den folgenden Kürzeln (und Intensitätsattributen +/-)zusammensetzen:

    BC BL BR DR DS DU DZ FC FG FU FZ GR GS HZ
    IC MI PE PL PO PR PY RA RE SA SG SH SN SQ
    SS TO TS UP VA VC VI LT

    FMdecode kann bis zu 8 Kürzel oder Attribute speichern, z.B. +RETSGR RASN VCFG (= nach starkem Gewitter mit Hagel nun Schneeregen, Nebel in der Umgebung). Aus der Wettererscheinung mit dem höchsten Gefahrenpotential wird das äquivalente signifikante Wetter ww des FM12-Codes abgeleitet.

    Bewölkung      zum Anfang

    METARs enthalten, anders als SYNOPs, keine Angaben zur Gesamtbedeckung. Wegen der Bedeutung für die Luftfahrt werden Wolken jedoch schichtweise aufgeführt. Wiederum anders als im SYNOP-Regionalteil (333) wird der Bedeckungsgrad der einzelnen Schichten seit einigen Jahren nicht mehr in Achteln angegeben, sondern in den pauschalen Bedeckungsklassen wie SKC oder CLR, FEW, SCT, BKN und OVC. FMdecode ordnet diesen Klassen intern numerische Bedeckungsgrade zu. Einige Länder pflegen die frühere Regelung durch ergänzende klassische Schichtinformationen (Bedeckung-Wolkenart-Untergrenze) im REMARK-Teil der METAR-Meldung.

    Bedeckungsklasse

    Beschreibung

    intern

    CLR oder SKC CLEAR SKY

    wolkenlos

    0/8

    FEW FEW

    1 bis 2 Achtel Bedeckung

    2/8

    SCT SCATTERED

    3 bis 4 Achtel Bedeckung

    4/8

    BKN BROKEN

    5 bis 7 Achtel Bedeckung

    6/8

    OVC OVERCAST

    vollständig bedeckter Himmel

    8/8

    OBS OBSCURED

    Himmel nicht erkennbar

    8/8

    CAVOK
    Ceiling and visibility OK
    (Clouds and visibility OK)

    Folgende Bedingungen sind nötig, damit die Wetterlage als CAVOK klassifiziert wird:

    • Bodensicht (Horizontalsicht) mindestens 10 km
    • Keine Wolken unterhalb 5000 ft oder unterhalb der eventuell höher gelegenen minimum sector altitude (MSA)
    • Keine signifikanten Wettererscheinungen
    • Keine Gewitterwolken, unabhängig von der Höhe, in der diese auftreten

    2/8

    NSC No significant cloud

    Diese Klasse entspricht den Kriterien für CAVOK, jedoch sind Sichtbehinderungen nicht ausgeschlossen

    2/8

    Die gemeldeten Wolkenschichten werden von FMdecode zu einem Gesamtbedeckungsgrad NG bzw. einem Bedeckungsgrad NL der tiefen Wolken akkumuliert. Diese Größen werden z.B. für die flächendeckende Darstellung des signifikanten Wetters benötigt.
    TRAP:  Es handelt sich hier aber nicht um Beobachtungen sondern wie bei der Ceiling um interpretierte Größen handelt, die ohne weitere Prüfung nicht für klimatologische Zwecke genutzt werden sollten.


    Decodierung des REMARK-Teils      zum Anfang

    SPECI - Schwellenwerte      zum Anfang

    Sonderwettermeldungen für die Luftfahrt (SPECI) werden von Flugwetterwarten erstellt, sobald bestimmte, von der ICAO festgelegte flugrelevante Kriterien erreicht, unter- oder überschritten werden. Zusätzlich können noch örtliche Schwellenwerte festgelegt werden. Die Sonderwettermeldung wird im gleichen Schlüssel verfaßt wie die Routine-Wettermeldung (METAR), sie enthält auch die gleichen Wetterelemente.

    Kriterien für die Erstellung eines SPECI :

    • starke Änderungen von Richtung und Geschwindigkeit des Bodenwindes.
    • Unter-/Überschreiten bestimmter Werte der meteorologischen Sichtweite (z.B. 8 km, 5 km).
    • Unter-/Überschreiten bestimmter Werte der Landebahnsichtweite (z.B. 800 m, 550 m).
    • Beginn, Ende bzw. Intensitätsänderung bestimmter Wettererscheinungen (gefrierender Niederschlag, Gewitter).
    • Unter-/Überschreiten bestimmter Höhen der Hauptwolkenuntergrenze (z.B. 2000 ft, 1000 ft).